Der Skadarsee bzw. Skutarisee (montenegrinisch: Skadarsko Jezero) ist bekannt für seinen großen Fischreichtum (u.a. Hechte, Karpfen, Lachsforellen) und seine riesigen Vogelpopulationen.
Über das Jahr hin verändert der See zum Teil deutlich seine Fläche: nach der Schneeschmelze schwillt er von ungefähr 300 qkm auf mitunter 500 qkm-Fläche an.
Er ist 48 km lang und 14 km breit und damit der größte See von Montenegro und des Balkans. Im Durchschnitt hat er eine Wassertiefe von nur 5-9 m. Gespeist wird er von der Moraca, Abfluss in die Adria ist die Bijana. Bereits 1983 wurde das Gebiet auf jugoslawischer Seite zum Nationalpark erklärt und 1996 in die internationale Ramsar-Liste zum Schutz besonderer Feuchtgebiete aufgenommen.
Der See ist geologisch recht jung (ca. 18.000 Jahre) und er wird von unterirdischen Quellen gespeist. Das Klima in dieser Region Montenegros ist submediterran mit milden, aber feuchten Wintern sowie heißen und trockenen Sommern. Die Tier- und Pflanzenwelt weist hier einige endemische Arten auf, unter anderem findet man hier neben vielen Fischarten (bekannt sind die riesigen Karpfen) auch den Skutari-Wasserfrosch, der nach dem See benannt wurde.
Hier findet man außerdem Kormorane, Pelikane und im Herbst und Frühjahr viele andere Zugvögel aus Nordeuropa. Viele Bereiche des Skadarsees sind bedeckt mit faszinierenden Teppichen aus Seerosen. Der See ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete für Zugvögel in Europa und ein beliebtes Ausflugsziel gleichsam für die Montenegriner und Touristen.
Diese Zugvögel nutzen das Gebiet als Rastplatz auf ihrem Weg in den Süden. Unter Ornithologen (Vogelkundler) ist der See schon seit Jahren ein Geheimtipp. Den Skutarisee teilt sich Montenegro (zwei Drittel) mit Albanien (ein Drittel). Die Adria ist von hier aus gerade einmal 20 km entfernt, zwischen dem See und der Adria liegt das Rumija-Gebirge das bis auf 1.600 m ansteigt und die landschaftliche Schönheit des Sees unterstreicht und schöne Fotomotive entstehen lässt.
Virpazar ist eine kleine Stadt im Skutarisee. Hier findet man die Festung Lesandra, am Freitag den interessanten Wochenmarkt und ein Partisanendenkmal. Ein Ausflug von der Küste bietet sich aufgrund der Nähe des Skutarisees zu den wichtigsten Urlaubsorten des Landes regelrecht an.
Diese Region bietet sich für Angler, aber auch für Freunde von Bootstouren an. Ausflüge kann man zu den Klosterinseln Beska, Gorica und Moracnik machen. Auffallend ist die Häufigkeit mit der man Klöster und alte Festungen hier findet, insgesamt ist diese Ecke Montenegros daher nicht nur für Naturfreunde, sondern auch für Kultur- und Geschichtsinteressierte einen Besuch wert.
23 km von Virpazar entfernt liegt Zabljak. Hier findet man die Ruine der Trutzburg vom einstigen Staatsgründer Ivan Crnojević von der man, bei klarem Wetter, eine gute Aussicht auf die Seen- und Flussregion hat. Im Frühjahr wirkt das ganze im Blütenkleid noch schöner.