Mausoleum von Petar Njegoš

Der Lovćen Nationalpark ist eine der schönsten Naturlandschaften Montenegros. Atemberaubende Berglandschaften säumen diesen Ort, über dem der “schwarze Berg” auf einer Höhe von 1.749 Metern thront. Hier hat die Natur einen Ort von besonderer Schönheit geformt, der mit einer fantastischen floralen Vielfalt lockt. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, sich auf die Pfade des Lovćen-Nationalparks zu begeben – das Mausoleum von Petar Njegoš, an der Spitze des Jezerski Vrh.

Mausoleum von Petar Njegoš
Das Mausoleum von Petar Njegoš ist der höchstgelegene Grabtempel weltweit

Ein Bauwerk von nationaler Bedeutung

Dieses Mausoleum könnte außergewöhnlicher kaum sein. Das meistbesuchte Ziel des Nationalparks ist die einst durch den Dichterfürsten Petar II. höchstpersönlich ausgewählte letzte Ruhestätte. Dieser Fürstbischof, der sich selbst den Namen Njegoš gab, trug mit königlicher Macht zu einer massiven Modernisierung des Landes bei. So führte Njegoš nicht nur das Schul- und Steuersystem in Montenegro ein. Zugleich rief der Fürstbischof den ersten Senat des Landes ins Leben. Nachdem der Dichterfürst mit 40 Jahren an einer Lungenentzündung verstarb, ließ sich der Visionär auf dem zweithöchsten Gipfel des Nationalparks beisetzen. Heute hat Petar Njegoš auf dem 1.655 Meter hohen Jezerski Vrh seine letzte Ruhe gefunden – in imposanter Lage.

Mehrere Wege führen zum Mausoleum von Petar Njegoš

Wer dem Mausoleum von Petar Njegoš einen Besuch abstatten möchte, sollte von der Stadt Cetinje als Ausgangspunkt der gut ausgebauten Straße folgen. Busse fahren ebenfalls zu dem Mausoleum. Allerdings sollten sich Fahrgäste im Vorfeld über die Fahrzeiten erkundigen. Aus Richtung Kotor gibt es ebenfalls eine Straße, die einspurig verläuft und sich in engen Serpentinen nach oben windet. Gelegentlich sollten Autofahrer für einen Moment innehalten und den Moment genießen. Denn immer wieder eröffnet sich ein umwerfender Ausblick auf die Bucht von Kotor.



Die architektonische Geschichte des Mausoleums

Möchten Sie den höchstgelegenen Grabtempel weltweit hautnah erleben, müssen Sie vom Parkplatz bis zur Grabstätte insgesamt 461 Stufen zurücklegen. Dann sind Sie auch schon am Mausoleum angelangt, das mit beeindruckenden Skulpturen die Blicke auf sich zieht. Dieses Bauwerk ist ein Werk des kroatischen Meisters Ivan Mestrovic, der das Mausoleum in den 1970er Jahren nach vierjähriger Bauzeit errichtete. Vor der Erbauung der Grabstätte befanden sich die Überreste von Petar Njegoš in einer Kapelle, die allerdings dem Ersten Weltkrieg zum Opfer fiel.

Der architektonische Reiz liegt im Detail verborgen

Der Eingangsbereich des Mausoleums ist von zwei weiblichen Figuren gesäumt, die traditionell in eine montenegrinische Tracht gehüllt sind. Die Grabkammer ist mit kostbarem hellem Marmor ausgestattet, der mit dem goldenen Mosaikhimmel aus 20.000 einzelnen Plättchen harmoniert. Weiterhin befindet sich im Innenraum eine 28 Tonnen schwere Granitskulptur des Fürsten, die über das Grab des Dichterfürsten wachen soll. Das Mausoleum von Petar Njegoš ist von Mai bis September täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Diesen Anblick sehen Sie nicht alle Tage

Allerdings sollten Sie den Aufstieg zum Mausoleum von Petar Njegoš nicht nur nutzen, um die Grabstätte des Fürstbischofs zu bewundern. Sind Sie einmal auf der Aussichtsplattform am Mausoleum angekommen, liegt Ihnen Montenegro sprichwörtlich zu Füßen. Bei guter Sicht können Besucher ihren Blick von der Bucht von Kotor über das imposante Durmitor-Gebirge bis hin zum 20 Kilometer entfernten Cetinje schweifen lassen. Aus der Vogelperspektive nehmen die Hauptstadt Podgorica, die Berge von Prokletije oder der Skadar-See in Richtung Albanien ebenfalls Konturen an. Dieses Panorama ist auf einer Urlaubsreise ganz gewiss den einen oder anderen Schnappschuss wert.

Ein Ausflug zum Heimatort von Petar Njegoš

Nicht weit vom Mausoleum entfernt, erinnert das gleichnamige Dorf an den Geburtsort von Petar Njegoš. Diese 200-Seelen-Gemeinde ist ebenfalls nur wenige Kilometer von Cetinje entfernt und auf dem Weg zur Bucht von Kotor gelegen. Dieses Dorf ist ein Geheimtipp für Feinschmecker. Heute wird in Njegoš ein Schinken hergestellt, der durch eine spezielle Räuchertechnik angefertigt wird. Dadurch schmeichelt der Schinken dem Gaumen so sehr, dass die Spezialität sogar über die Grenzen Montenegros hinaus exportiert wird. Njegoš ist ein Paradies für Gourmets, die ihre kulinarische Entdeckungstour mit geräuchertem Käse, Wein oder selbst gebranntem Schnaps fortsetzen möchten. Denn auch diese Delikatessen werden in dem eher unscheinbaren Kleinod veräußert.

Gaumenfreuden im ältesten Restaurant weit und breit

Das in der Ortschaft befindliche Geburtshaus des Dichterfürsten ist übrigens auch nur zur Sommerzeit geöffnet. Der Weg zu diesem Ort ist ausgeschildert und befindet sich unmittelbar an der Hauptstraße. Nicht weit davon entfernt, öffnet die älteste Gaststätte der Region ihre Pforten. In diesem Gasthaus werden natürlich all die Spezialitäten serviert, für die das Städtchen Njegoš so bekannt ist. Diese Reise erweitert nicht nur den Horizont. Ein Abstecher nach Njegoš berührt alle Sinne.